Organisation

Mit zunehmender Mitgliederzahl, fortschreitender Realisierung des Projektes und Häufung der Arbeit wuchs zwangsläufig auch der Organisationsgrad der Gruppe. 

Seit Dezember 1995 sind wir eine eingetragene Genossenschaft, die ’Wohnungsbaugenossenschaft Jung und Alt e.G.’ mit den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Organen (Aufsichtsrat, Vorstand, Mitgliederversammlung (MV) und den Pflichten (Mitgliederliste, Buchhaltung, Bilanzerstellung, usw). So haben wir auch die nach dem Genossenschaftsrecht vorgeschriebene Satzung erstellt, in denen alle wichtigen - äußeren - Fragen des Zusammenlebens geregelt sind, ebenso eine Hausordnung. 

Bei einer Gruppe unserer Größe (40 Erwachsene, 21 Kinder, Familien, Alleinerziehende, Paare, Alleinstehende) kann man nicht erwarten, dass die Interessen aller Mitglieder immer die gleichen sind. Im Konsensgespräch müssen Kompromisse geschlossen werden. Funktioniert dies nicht, helfen nur Abstimmungen, um zu einem tragfähigen Beschluss zu kommen. Es gibt Mehrheitserfordernisse, die in der Satzung festgelegt sind. Wir verstehen uns als basisdemokratisch. Die fünf Mitglieder unseres Vorstandes haben weniger Rechte als in Genossenschaften üblich, ebenso der Aufsichtsrat. Alle wichtigen Entscheidungen sollen von möglichst vielen Mitgliedern beschlossen und getragen werden.  

Die zur Beschlussfassung anstehenden Gegenstände werden in Arbeitsgrupppen (Finanzgruppe, Rechtsgruppe, Baugruppe, Gartengruppe, Öffentlichkeitsarbeit)

vorbesprochen und der MV zur endgültigen Entscheidung vorgelegt. Die MV wird von einer Gesprächsleitung moderiert, die dafür sorgt, dass jedes Mitglied zu Wort kommt, wenn es sich zu einem Thema meldet. Es wird gewünscht, dass alle Mitglieder auf der MV anwesend sind, häufig sind leider nur wenig mehr als die Hälfte anwesend. Bei allen Sitzungen wird Protokoll geführt, bei der MV und den Sitzungen von Aufsichtsrat und Vorstand ist dies Vorschrift und wird vom Dachverband der Norddeutschen Wohnungsbaugenossenschaften (VNW) kontrolliert. 

In letzter Zeit hat sich noch ein zusätzliches Gremium gebildet, das etwa alle zwei Monate tagt. In diesem Kreis werden Themen angesprochen, die auf den Sitzungen der Arbeitsgruppen oder den MV'en keinen Platz finden. Unter anderem wird hier über die dringend anstehende Änderung der Arbeitsaufteilung nachgedacht. Außerdem wird eine Geschäftsordnung für die Mitgliederversammlung entwickelt, um diese effektiver und stressfreier zu gestalten. Grundsätzlich haben alle Mitglieder Zugang zu allen Gruppen und ihren Sitzungen, aber es ist leider so, dass dort eher zu wenig auftauchen als zu viele. 

Nun soll hier nicht der Eindruck entstehen, als seien wir eine Gruppe von Ordnungs- und Sitzungsfanatikern. Aber im Laufe der Jahre mussten wir erkennen, dass alle diese oben beschriebenen Organe notwendig sind, um die Erhaltung und den Fortbestand unseres Projektes, der ’Wohnungsbaugenossenschaft Jung und Alt e.G.’zu gewährleisten. 

Zusammengenommen werden von den Mitgliedern also viele Stunden für das Projekt aufgewandt. Nicht zuletzt sind ja auch noch alle die Tätigkeiten zu verrichten, die im Zusammenhang mit dem Eigentum von Haus und Garten ohnehin anfallen.